• S-VHS digitalisieren lassen in der Schweiz

Professionelle Videorecorder

Viele Kunden lassen sich von den imposanten professionellen Videorecordern beeindrucken, in Wirklichkeit sind diese altertümlichen Riesen aber nur schwer gewichtige Ungetüme und höchstens noch geeignet für ein Museum. Ein professionelles Abspielgerät ist definitiv kein Garant für eine gute Qualität, erst recht nicht, wenn die Videokassetten auf eine einfache und alte Video-DVD reduziert werden. Das Wichtigste bei der Digitalisierung von alten Videokassetten ist bereits während der Digitalisierung jeglichen Qualitätsverlust zu vermeiden, da dieser nachträglich mit Filtern nur begrenzt und zeitintensiv korrigiert werden kann. Bei den Formaten Video8, Hi8 sowie der VHS-Familie kommt es sogar vor, dass die besten Consumergeräte der letzten Generation sichtbar bessere Bildqualität liefern als 20 bis 30 Jahre ältere, professionelle Geräte derselben Formate, welche ein Vielfaches gekostet haben. Der grösste Nachteil von professionellen Videorecordern ist zudem, dass Kassetten welche vielmals in Longplay aufgezeichnet wurden nicht unterstützt werden, diese Kassetten können nur mit  Consumergeräten abgespielt werden.
 


Die Vorteile gegenüber einem normalen Videorecorder

Professionelle Videorecorder wie zum Beispiel der Panasonic AG7350 von dem auch ich 3 Stück im Einsatz habe, haben aber auch ihre Berechtigung. Bei S-VHS sind die Bilder teilweise deutlich schärfer als das SQPB der Consumergeräte, und dank einer feineren Justierung des Trackings (Spurlage des Videokopfs) können Kassetten, die am Limit sind, vielmals noch gerettet werden. Es nützt aber auch das beste Gerät nichts, wenn es schlecht gewartet wird. Bei den vielen alten Videokassetten, die mit Staub oder Nikotin verunreinigt sind, treten sehr schnell Bildstörungen auf, die nur mit einer aufwendigen, manuellen Reinigung beseitigt werden können. Lassen Sie sich also vom Anblick dieser wuchtigen Profi-Abspielgeräte nicht täuschen, ein wirklicher Profi verfügt über verschiedene Geräte, die er je nach Qualität der Videokassetten einsetzen kann. Ein kritischer visueller Vergleich der Bildqualität lohnt sich!


Zusätzliche Bemerkungen zur Videodigitalisierung

Für die Digitalisierung werden Bandgeräte gewählt, welche das Beste aus der noch vorhandene Substanz der analogen Träger herausholen. Während der Lebensdauer eines Videoformates sind oft beträchtliche technische Fortschritte gemacht worden, die eine merkliche Verminderung des Bildrauschens sowie Verbesserungen der Auflösung und Bildstabilität gebracht haben, dies auch innerhalb der ursprünglich festgelegten Formatspezifikationen. Daher eignen sich in der Regel Geräte der letzten Generation am besten, die zudem möglichst wenig Betriebsstunden (v. a. Videoköpfe) haben und die regelmässig oder kurz vor der Digitalisierung gewartet wurden. Auch lange nicht verwendete Geräte mit wenig Betriebsstunden können «Standschäden» aufweisen! Grundsätzlich sind professionelle Industriegeräte den Consumergeräten eines Formates vorzuziehen, aber nur innerhalb einer gewissen Zeitspanne der Produktion und nur bei den jüngsten Modellen.


Bei sehr alten Bändern ist die Trackingregelung während der gesamten Dauer der Überspielung sehr sorgfältig vorzunehmen. Unter der Voraussetzung eines guten Gerätezustands: Quietscht das Band oder ist das Bild massiv unstabil in horizontaler und/oder in vertikaler Richtung oder verrauscht das Bild bis hin zum «Schnee», so weist das Band Alterungsschäden auf und bedarf einer Behandlung vor dem Digitalisieren. Diese kann mehr oder weniger aufwändig werden, aber grundsätzlich gilt, dass die Information noch auf dem Band ist, auch in genügender Stärke, um sie zu lesen, dass aber die physikalischen Eigenschaften der Bandoberfläche ein Abspielen erschweren oder verhindern. Solange sich die Schicht nicht vom Träger löst, ist die Prognose für eine Abspielbarkeit grundsätzlich positiv! (Quellangabe)

Nach oben